Mit welchen technischen Problemen sind Onlineshops am Black Friday 2018 konfrontiert?

Der Black Friday bringt den Händlern Rekordumsätze, die von Rekordzahlen an Kunden geschaffen werden. 2016 und 2017 sind bei einigen Onlinehändlern die Server am Black Friday zusammengebrochen.

Dafür gibt es einen wichtigen Grund:

microspot onlineshop probleme black fridayViele Onlinehändler unterschätzen den Ansturm, zu dem die Rabatte führen. Schliesslich kann niemand verlässlich vorhersagen, wie viele Kunden am Black Friday die Website besuchen. Noch schwieriger ist es, zu sagen, wie viele Kunden zu Stosszeiten zugleich auf die Website zugreifen werden.

Die Schätzungen, die die Händler hierzu vorgenommen haben, sind vielfach der Realität nicht gerecht geworden. Gerade bei grossen Shops wie Interdiscount, microspot, nettoshop, melectronics und Manor wollten zeitweise 30 Mal so viele Menschen einkaufen wie an einem normalen Tag.

Man kann verschiedene Theorien aufstellen, wieso die technischen Probleme unterschätzt wurden:

In einigen Fällen haben wohl die IT und das Marketing nicht gut zusammengearbeitet. Wenn das Marketing Rabatte setzt und sich auf viele Kunden freut, aber nie darüber nachdenkt, wie vielen Besuchern die Server standhalten, sind Probleme vorprogrammiert.

Das mag 2016 bei einigen Händlern der Fall gewesen sein. 2017 aber war der Black Friday schon keine Neuheit mehr. Gerade bei Shops, die 2016 Serverprobleme hatten, sollte 2017 klar gewesen sein, dass die Serverkapazität durchaus beachtet werden muss.

Gerade 2017 ist es also wahrscheinlicher, dass die Händler schlicht naiv waren. Sie haben nicht damit gerechnet, dass die Deals so viele Kunden begeistern würden. Möglich ist auch, dass sie allgemein die Beliebtheit des Black Friday unterschätzt haben.

Aber nur weil die Server einmal zusammengebrochen sind, heisst das nicht, dass deshalb gleich der ganze Black Friday begraben werden musste:

Manchmal ging der Server schon nach kurzer Zeit wieder, wenn weniger Kunden aktiv waren und sich die Last reduziert hatte. In anderen Fällen aber musste die IT Hand anlegen.

Einige Shops haben zierende Inhalte wie etwa Informationsartikel von der Seite genommen und nur das Einkaufen möglich gemacht, damit die Server geschont wurden. Das war aber nicht immer genug.

Bei digitec wurde spontan ein neues System genutzt, das den Server merklich entlasten konnte. Das System war vorher nicht erprobt und stellte damit ein Risiko dar, aber es hat letztlich funktioniert. Aussergewöhnliche Umstände erfordern bekanntlich aussergewöhnliche Massnahmen, und der Black Friday ist für Onlineshops definitiv eine Ausnahme.

Es bleibt zu hoffen, dass die Shops für den Black Friday 2024 besser gerüstet sind.

blackfridaydeals.ch
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